Vergleich von Systemen zur elektronischen Trefferauswertung für 10-Meter-Disziplinen

Elektronische Zielscheiben sind moderne Techniklösungen, die bei Schießwettkämpfen eine präzise und effiziente Trefferauswertung gewährleisten. In vielen Schießdisziplinen haben solche Systeme die traditionellen Zielscheiben aus Papier und die manuelle Trefferauswertung längst ersetzt. Eine elektronische Trefferauswertung zeigt dem Schützen die Treffer sofort und präzise in digitaler Form an. Dies ermöglicht eine umfassende und unmittelbare Auswertung der Trefferlage, was dem Schützen viele wertvolle Informationen liefert.

Wie funktioniert die elektronische Trefferauswertung?

Bei einem System zur elektronischen Trefferauswertung kann der Punkt, an dem ein Geschoss auf die Scheibe trifft, trianguliert werden. So kann sofort die Ringzahl ermittelt und das Ergebnis in Echtzeit angezeigt werden.

Elektronische Zielscheiben bestehen aus mehreren Schichten, die aus speziellen Materialien gefertigt sind. Die oberste Schicht besteht normalerweise aus einem robusten Material wie Gummi oder Polymer, das dem Aufprall des Geschosses standhalten kann. Hinter dieser Schicht liegen die Sensoren oder elektronischen Komponenten, welche die Treffer aufzeichnen und auswerten.

Wichtigster Bestandteil einer elektronischen Zielscheibe ist das Sensorarray. Dieses Array enthält mehrere Sensoren, die in einem bestimmten Muster hinter der Oberfläche der Scheibe angeordnet sind. Die Anzahl und Anordnung der Sensoren kann je nach Design und Zweck der Anlage variieren. Je nach verwendeter Technik handelt es sich bei den Sensoren um optische, akustische oder elektromagnetische Sensoren.

Trifft ein Geschoss auf die Zielscheibe, erkennen die Sensoren im Array den Aufprall. Die jeweils verwendete Sensortechnologie bestimmt die Erkennungsmethode, worauf im Folgenden näher eingegangen wird.

Das System zur Trefferauswertung empfängt die Signale der Sensoren und verarbeitet die Daten, um Ort und Ringzahl des Treffers zu ermitteln. Dies geschieht normalerweise mittels spezieller Software oder Algorithmen, welche die Informationen von den Sensoren analysieren. Sobald das System die Daten verarbeitet hat, wird die Ringzahl für jeden Treffer berechnet. Die Ringzahl wird dem Schützen dann auf einem digitalen Bildschirm am Schießstand angezeigt oder drahtlos an eine zentrale Trefferanzeige übertragen. So können sowohl der Schütze als auch die Zuschauer die Ergebnisse in Echtzeit sehen.

Derzeit gibt es auf dem Markt hauptsächlich drei Technologien zur elektronischen Trefferauswertung.

Überblick über die verschiedenen Systeme zur elektronischen Trefferauswertung

Überblick über die verschiedenen Systeme zur elektronischen Trefferauswertung

Akustische Messung in offener Kammer

Diese Auswertungstechnologie nutzt Vibrations- oder piezoelektrische Sensoren, die üblicherweise entweder unterhalb oder in jeder Ecke des Messrahmens angebracht werden. Die Technologie ermöglicht die Erkennung von Überschallgeschossen und wird häufig auf militärischen Schießständen eingesetzt, wo Verteidigungstechniken erprobt werden. Der entscheidende Vorteil dabei ist der große Bereich, über den die Geschosse erfasst werden können. So werden nicht nur Treffer auf der Zielscheibe erkannt, sondern auch Fehlschüsse, die außerhalb des Zielbereichs einschlagen, können präzise lokalisiert werden. Dank dieser Eigenschaften erfreuen sich solche Systeme bei Jägern und anderen Profis, die auf große Distanzen schießen, besonderer Beliebtheit, da sie das Einschießen erleichtern und das Training auch unter schwierigen Windbedingungen möglich machen.

Akustische Messung in geschlossener Kammer

Dieses Verfahren ist die ursprüngliche und älteste Technik, die bei Systemen zur elektronischen Trefferauswertung zum Einsatz kommt. Sie beruht auf piezoelektrischen Sensoren, die über Schallerfassung funktionieren. In diesem Fall befinden sich die Sensoren allerdings in einer geschlossenen Kammer. Der Messrahmen enthält die Sensoren und ist von einer Rolle aus Gummi oder von Papier abgedeckt, sodass sich die Sensoren in einer geschlossenen Umgebung befinden. Gelangt ein Geschoss in die Kammer, verursacht es kreisförmige Wellen, ähnlich denen, die entstehen, wenn ein Stein ins Wasser geworfen wird. Diese Wellen werden dann von den Sensoren erfasst, was eine präzise Berechnung der Trefferposition ermöglicht. Dieses System hat Vor- und Nachteile. Zu den Vorteilen gehört, dass sich mit dieser Technologie fast alle Arten von Geschossen erfassen lassen, von Unterschallgeschossen für Kurzwaffen bis hin zu großkalibrigen Überschallgeschossen. Bei häufiger Benutzung können die Geschosse jedoch die Kammer beschädigen, sodass größere Öffnungen entstehen. Landet dann ein Geschoss in genau so einem Einschussloch, wird der Treffer nicht erfasst. Somit sind eine regelmäßige Wartung und der Austausch der speziellen Verbrauchsmaterialien Voraussetzung dafür, dass diese Systeme richtig funktionieren.

Trefferauswertung mit optischer Messtechnik

Wie der Name schon sagt, werden die Positionen der Geschosse bei diesen Systemen nicht über den Schall, sondern über Licht erfasst. Solche Systeme bestehen stets aus einem Sender und einem Empfänger. Der Sender kann eine beliebige Lichtquelle sein, etwa eine Leuchtdiode, Laserstrahlen oder durchgehende LED-Streulichtstreifen.

Die Empfänger erfassen das Licht und sämtliche Veränderungen im Lichtmuster. Passiert ein Geschoss den Messrahmen, durchdringt es das Lichtfeld und wirft einen Schatten auf die Empfänger. Mithilfe spezieller Algorithmen wird dann die exakte Position des Treffers berechnet. Diese auf modernen Sensoren basierende Technologie ist die genaueste Methode zur Trefferauswertung, die aktuell auf dem Markt erhältlich ist. Treffer können bis zu 0,05 mm genau erfasst werden. Deswegen kommt dieses System auch in allen modernen Schießwettkämpfen zum Einsatz.

Die neueste und innovativste elektronische Trefferauswertung auf dem Markt ist die TrueScore Technologie, die 2022 von INTARSO entwickelt wurde. Das INTARSO-Team hat jahrelang verschiedene Systeme zur elektronischen Trefferauswertung getestet, bis es endlich gelang, eine eigene Technologie von bislang unerreichter Präzision zu entwickeln, die alle bislang auf dem Markt erhältlichen Systeme in den Schatten stellt.

Die TrueScore Technologie arbeitet mit einer Lichtschranke, die eine Lichtebene für die präzise Treffererkennung erzeugt. Wenn das Geschoss die Lichtschranke passiert, wirft es einen Schatten. Dieser Schatten wird dann von Kameras mit zwei Zeilensensoren erfasst. Dank einer ultraschnellen Bildverarbeitung wird der Treffer sofort angezeigt. Die Kameras zeichnen 160.000 Bilder pro Sekunde auf. Dadurch wird gewährleistet, dass jeder Geschosstyp bei jeder bekannten Geschwindigkeit mit der von uns versprochenen Präzision erfasst wird. Ein intelligenter Kalibrierungsalgorithmus für jede einzelne Scheibe stellt über den gesamten Erfassungsbereich dieselbe Präzision sicher.